Duschen und Elchburger: Pitkas Point – Mountain Village
Die Nacht war gut, nur im Morgen frischte der Wind etwas auf. Nach dem Schmalspurfrühstück startete ich sofort und es wurde entgegen meiner Befürchtungen ein ruhiger und sonniger Tag. Der Yukon biegt nach Hill’s Island in einem weiten Bogen nach Norden ab, führt nördlich auf die Mündung des Andreafsky Rivers zu (hier, am Fuße der Andreafsky Hügelkette liegt der kleine Ort Pitkas Point), von wo aus er das letzte Mal als ein großer Strom nach Westen zieht bis zum Ort Mountain Village am Fuße der Azarok Hills. Ein paar Meilen später werden Berge endgültig das letzte Mal zu sehen sein: Der Yukon biegt nach Norden ab – das Mündungsdelta beginnt. Doch erstmal dorthin kommen. Es zog sich, die Strömung ließ nach. Nach einer gefühlten Ewigkeit landete ich am schon seit langem zu sehenden Dörfchen Pitkas Point an. Doch es war erst 15.30 Uhr Nachmittags! Entweder war die Ströung schneller als mein Eindruck, meine Kondition besser als gedacht oder das Gesamtgefühl wird von der mittlerweile risesigen, weiten Landschaft auch ein wenig gestreckt… Von Pikas Point soll man „nur drei Meilen“ nach St. Mary’s, dem „Flug-Hub“ des Mündungsdeltas mit mehr als 600 Einwohnern, laufen können. Danach war mir jetzt nicht unbedingt. Zu meiner Überraschung fand ich hier im Ort eine nagelneue Washeteria, in der ich erstmal ausgiebig duschte, meine Wäsche machte und mir danach aus dem ebenfalls nagelneuen Laden eine kalte Limo und einen Schokoriegel gönnte. Herrlich.
Drei Stunden und ein Nickerchen am Ufer später machte ich mich auf nach Mountain Village. Ganz gemäß der bisherigen Ausrichtung immer schön am rechten, geschützten Ufer entlang. Zwar wurde es ab und an durch einige machmal verfallene, manchmal noch genutzte Hütten am Ufer aufgelockert, und es gab keinen Gegenwind (!), aber es zog sich gefühlt weiterhin. Schließlich, man hörte schon von weitem Motoren (Motorsägen, Quads und Boote), kam ich zum Dorf. Ich legte etwas früher an (21.00 Uhr abends), damit ich nicht in den großen Trubel am Hauptufer kam. Aber hier keine Menschen zu erwarten… ich traf Jeff, bzw. Jeff kam runter um mal zu sehen, wer da so am Ufer angelandet hatte. Jeff, eine echte Trappernatur, kannte nahezu alle Menschen, die ich auf meiner Reise hier getroffen hatte. Ob Ken Chase aus Anvik oder Jack Schultheis (siehe „The streets of Emmonak“, 2016), ganz egal. Er ist sogar auf Youtube unter „yukonjeff“ zu finden. Absolutes Highlight: Jeff brachte mir einen riesengoßes Elchburgerpatty (moose burger). Wow und Danke!
Paddelbilanz: Hill’s Island – Pitkas Pont ca. 18 Meilen, Pitkas Point – Mountain Village ca. 16 Meilen – zusammen 34 Meilen (ca. 55 km).
